Bundesverdienstkreuz an Harald Plünnecke

Hohe Auszeichnung an Bürgermeister a. D. und Kreisbeigeordneten

Ehrung in Korbach

Die Feierstunde fand bei der „Energie Waldeck-Frankenberg“ in Korbach statt; Landrat Jürgen van der Horst moderierte den Festakt gekonnt.

Auf persönlichen Wunsch von Harald Plünnecke, Ehrenbürgermeister der Gemeinde Vöhl und Kreisbeigeordneter des Landkreises Waldeck-Frankenberg, nahm die Verleihung der Regierungspräsident des Regierungsbezirks Kassel, Mark Weinmeister, im Namen des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier vor. In seiner Laudatio ging der Regierungspräsident auf die langjährigen und vielfältigen Verdienste von Harald Plünnecke ein.

Weinmeister: „Wenn jemand ehrenamtlich aktiv ist – nicht nur in seinem Heimatort, nicht nur in seinem Heimatkreis, sondern wie Harald Plünnecke über mindestens drei Landkreise und zwei Bundesländer – dann macht das schon deutlich, dass da etwas Besonderes im Leben stattgefunden hat“. In der frei gehaltenen Rede hob der Regierungspräsident eloquent und pointiert die einzelnen Stationen des ehrenamtlichen Engagements hervor; nie um eine persönliche Anmerkung oder humorige Einlage verlegen.

Einzelne Stationen

So war Plünnecke von 1965 bis 1989 Schiedsrichter im Niedersächsischen Fußballverband und dort im Kreisjugendausschuss, später als Kreisjugendobmann (in Hessen: Kreisjugendfußballwart) tätig. Außerdem trat er 1966 in die Freiwillige Feuerwehr Wahlsburg-Lippoldsberg ein und war von 1973 bis 1989 Ortsbrandmeister/Gemeindebrandinspektor der Gemeinde Wahlsburg. Als Vater von zwei Kindern war er als Klassenelternbeirat und Vorsitzender des Schulelternbeirates von 1979 bis 2009 aktiv.

Daneben brachte und bringt sich Harald Plünnecke in vielen weiteren Vereinen und Institutionen ein, wie der Interessengemeinschaft Oberweser/Eder- und Diemelsee, der Regionalversammlung Nordhessen, dem Zweckverband Naturpark Kellerwald-Edersee, dem Hessischen Städte- und Gemeindebund, der Partnerschaftsvereinigung Vöhl-Mouchard oder der Energie Waldeck-Frankenberg (EWF).

Fest verwurzelt war und ist Plünnecke bis heute in der Kommunalpolitik. So war er von 1981 bis 1989 Mitglied der Gemeindevertretung Wahlsburg und von 1985 bis 1991 Mitglied des Kreistages des Landkreises Kassel und dort im Schul-und Finanzausschuss tätig.

24 Jahre lang, nämlich von 1989 bis 2013, ging Plünnecke voll und ganz in seiner Funktion als Bürgermeister der Gemeinde Vöhl auf, dessen Ehrenbürgermeister er nach seinem Ausscheiden wurde. Dem nicht genug: Von 1993 bis 2021 war er Mitglied des Kreistages des Landkreises Waldeck-Frankenberg und als Vorsitzender des Finanzausschusses aktiv; seit 2021 ist er dort Kreisbeigeordneter im Kreisausschuss.

Eckig und kantig

Harald Plünnecke war und ist stets ein Vertreter der kommunalen Sache, was auch der nächste Redner, Karsten Kalhöfer, Bürgermeister der Nationalparkgemeinde Vöhl bestätigte. Er hob hervor, dass Plünnecke seine Ziele immer mit einer besonderen Beharrlichkeit und Zielstrebigkeit verfolgt. Den Geehrten beschrieb Kalhöfer mit einem Zitat von Plünnecke über sich selbst anlässlich seines 20-jährigen Dienstjubiläums: „Ich bin eckig und kantig – aber geradlinig“.

Vielmehr war er aber schon immer als „Brückenbauer“ zu sehen. Die Fusion der damaligen hessischen kommunalen Gebietsrechenzentren, der KIV in Hessen und des KGRZ Kassel, zur ekom21 – KGRZ Hessen war maßgeblich unter seiner Mitwirkung und Weitsicht zustande gekommen. Und so ging Björn Brede, Geschäftsführer der ekom21, als nächster Redner verstärkt auf diesen Punkt ein.

Vom KGRZ zur ekom21

Brede hob zunächst hervor, wie schnell der Geehrte seinen Weg im IT-Zweckverband gefunden hat. Als Mitgliedsvertreter der Gemeinde Vöhl war Plünnecke von 1990 bis 2014 in die Verbandsversammlung gewählt worden. Seit 2014 vertritt er bis heute den Landkreis Waldeck-Frankenberg in diesem Gremium und ist seit 2009 ebenfalls Mitglied im Finanzausschuss – benannt durch den Hessischen Städte- und Gemeindebund, später durch den Hessischen Landkreistag.

Als Vorsitzender der Verbandsversammlung des KGRZ Kassel wurde er von den Mitgliedsvertretern von 2004 bis 2007 gewählt. Nach der Fusion zur ekom21 – KGRZ Hessen im Jahr 2008 war er zunächst stellvertretender Vorsitzender der Verbandsversammlung und ist seit 2011 wiederum deren Vorsitzender.

Brede lobte die Vermittlungstätigkeit von Harald Plünnecke während der Fusionsverhandlungen: „Du wusstest, mit welchen Menschen man sprechen muss, wo noch Sorgen und Ängste sind, wie man den Menschen an dieser Stelle begegnen muss und wie alle zu einer kommunalen Familie – auch im Rahmen der Informationstechnologie – zusammenwachsen können“.

Dank an Familie

Zum Schluss des Festaktes kam Plünnecke selbst zu Wort. Sichtlich gerührt und mit Blick auf die vielen Gäste konstatierte er: „Heute ist für mich ein ganz besonderer Tag – einer von der Art, wie man sie nicht oft im Leben erfährt. Deshalb bin ich auch froh darüber, dass so viele von den Menschen, die mir wichtig sind und die mir etwas bedeuten, gekommen sind, um diesen Tag gemeinsam mit mir zu begehen“.

Sein Dank galt den vielen Freunden und Weggefährten, aber zunächst natürlich der Familie: „Da ist zu allererst meine Familie – meine Ehefrau Bärbel und meine Kinder Melanie und Thomas“. Er dankte ihnen, dass sie oft zurückgestanden haben, ihm aber immer den Rücken freigehalten und viel Verständnis für seine Ehrenämter hatten.

„Ich bin durch meine Familie und mein persönliches Umfeld so geprägt worden, dass ehrenamtlich tätig zu sein für mich ganz selbstverständlich war – von Jugend an. Wenn es das Ehrenamt nicht geben würde oder die Vereine, in denen sich das Ehrenamt am häufigsten manifestiert, dann wäre unsere Gesellschaft ärmer und in sich gespaltener – noch mehr, als sie derzeit schon ist. Vereine bilden den Kitt unserer Gesellschaft“, so Plünnecke.

Zum Abschluss seiner Rede stellte er in Aussicht: „Sofern es meine Gesundheit erlaubt, möchte ich noch ein wenig weitermachen und im politischen Bereich die laufende Legislaturperiode zum Abschluss bringen. Ich betrachte die hohe Auszeichnung nicht als Schlusspunkt, sondern als Ansporn dafür weiterzumachen …“ und fügte mit einem Augenzwinkern hinzu: „… aber kürzertreten möchte ich dann irgendwann doch“.