Gefährdungslagen visualisieren

Förderbescheid für Projekt

Bei der Bescheidübergabe (v.l.n.r.): Bastian Schäfer (ekom21), Staatssekretär Martin Rößler und Prof. Dr.-Ing. Jörn Kohlhammer (Fraunhofer-Institut)

Projektziel

In den vergangenen Jahren haben Cyberangriffe auf Staat, Wirtschaft und Gesellschaft kontinuierlich zugenommen. Wichtig ist in einem Schadensfall, dass ein umfassendes Lagebild über die komplexen IT-Systeme und Netzwerke gewonnen wird. Das am Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung in Darmstadt angesiedelte Forschungsprojekt „Interaktive neue Visualisierungen von IT-Gefährdungslagen“ setzt genau dort an. Ziel ist die Entwicklung einer interaktiven Visualisierung zur Analyse von Daten aus einem Computernetzwerk. Mit Hilfe der grafischen Aufbereitung von Maßnahmen im Bereich der Cybersicherheit, insbesondere bei einem Cyberangriff, soll ein besserer Überblick über die Lage geschaffen werden.

Ferner soll die Visualisierung individualisierbar auf die Anforderungen und Kenntnisstände von insbesondere kleineren Einrichtungen wie Kommunen und die unterschiedlichen Expertisen bei dortigen IT-Beauftragten und Entscheidern sein.

Hierzu soll in fachlicher Zusammenarbeit mit dem Hessen CyberCompetenceCenter (Hessen3C) und der ekom21 eine Anforderungsanalyse durchgeführt, prototypischen Lösungen entwickelt und als Pilotprojekt in den laufenden IT-Betrieb zu Testzwecken integriert sowie evaluiert werden.

Das Forschungsprojekt startete im April 2024 und soll voraussichtlich am 31. März 2026 beendet sein. Das Land Hessen unterstützt das Forschungsvorhaben mit 350.000 Euro.

 

Wichtiger Beitrag

Die Bescheidübergabe am 1. November 2024 fand im Hessischen Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz statt. Staatssekretär Martin Rößler überreichte dabei zwei „Schecks“.

Für das Gemeinschaftsprojekt von Fraunhofer und ekom21 nahmen Prof. Dr.-Ing. Jörn Kohlhammer (Abteilungsleiter Informationsvisualisierung und Visual Analytics beim Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD) und Bastian Schäfer (Informationssicherheitsbeauftragter und Leiter Stab Informationssicherheit und operativer Datenschutz der ekom21) den Bescheid entgegen.

Der zweite Bescheid ging an das Projekt „Intelligente Anti-Jamming-Techniken für Drohnenschwärme“. Hierbei erforscht die Goethe-Universität Frankfurt am Main in Zusammenarbeit mit der Polizeifliegerstaffel Hessen Maßnahmen zur Abwehr von Störangriffen auf Drohnen.

Staatssekretär Martin Rößler würdigte beide Forschungsvorhaben als wichtigen Beitrag: „Die Digitalisierung bestimmt mittlerweile nahezu alle Bereiche unseres Lebens, der Wirtschaft und des Staates. Nur wenn wir auch den digitalen Raum sicher gestalten, kommen ihre Potenziale vollumfänglich zum Tragen. Hierzu kann die Forschung, die in Hessen in diesem Bereich sicher führend ist, einen wichtigen Beitrag leisten. Aus diesem Grund fördert die Landesregierung seit vier Jahren gezielt aussichtsreiche Forschungsvorhaben, die dem Schutz unserer digitalen Infrastruktur und unserer Sicherheit ganz praktisch dienen können. Wie die bereits laufenden Projekte werden die beiden neuen vom Land geförderten Vorhaben dazu beitragen, dass wir in Hessen bei der Sicherheit auch im digitalen Raum bestmöglich aufgestellt sind“.