Mit BLUES und wgs21-UNIS die Umwelt schonen
Berlin reduziert die Umwelt- und Lärmbelastung mit IT-Lösungen der ekom21
Knapp 3,7 Millionen Menschen mit rund 1,24 Millionen zugelassenen Pkws verteilt auf einer Gesamtfläche von 891,8 km² – Berlin ist eine Großstadt, wie sie im Buche steht. Wo so viele Menschen zusammenleben, wird es laut: Baustellen, Veranstaltungen, Fabriken treiben Tag und Nacht den Lärmpegel in die Höhe. Um die Bürger*innen und Besucher*innen der Millionenstadt zu entlasten, nutzt die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz (SenUMVK) die Datenbank Berliner Lärmüberwachungssystem (BLUES) der ekom21. Die einzelnen Verwaltungsdienstleistungen werden über eigens dafür entwickelte Module abgebildet. In den Berliner Bezirken läuft das Umwelt- und Naturschutz-Informationssystem, kurz UNIS, ebenfalls eine IT Datenbank zur Umsetzung von Dienstleistungen der Berliner Verwaltung aus dem Bereich Umwelt- und Naturschutz. Die von beiden Fachverfahren genutzte Basis bildet die Plattform wgs21 der ekom21. Bisher nutzt die SenUMVK die Module „Ausnahmezulassungen für Arbeiten auf Baustellen während der gesetzlich geschützten Ruhezeiten“ und das Beschwerdemodul für die Prüfung von Eingaben zu unzulässigen Immissionen ausgehend durch den Betrieb von Baustellen. In Zukunft sollen jedoch weitere Module ausgearbeitet werden, diese bilden weitere Aufgaben aus dem Landesimmissionsschutzgesetz Berlin (LImSchG Bln) und dem Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) ab, darunter Genehmigungsverfahren, Überwachungsverfahren, Dauerausnahmezulassungsverfahren (sowohl für den Bereich Baustellen als auch den Bereich Veranstaltungen mit gesamtstädtischer Bedeutung).
Volldigitales Fachverfahren
Das stetige Bevölkerungswachstum ist eine Herausforderung, die Großstädte wie Berlin in besonderem Maße fordert. Damit die Verwaltung mit der steigenden Anzahl von Fallzahlen weiterhin so adäquat umgehen kann, sind viele Prozesse teilautomatisiert worden, so unter anderem die Gebührenberechnung, Wiedervorlagen und Aufgaben oder die Datenaufbereitung und -verarbeitung für das Erstellen von Schreiben. Die komplette Sachbearbeitung erfolgt vollständig im Fachverfahren, durch eine Schnittstelle zu Outlook und die Möglichkeit, zukünftig Daten in die elektronischen Akten auslesen zu lassen, ist auch das Versenden der Bescheide und die Aktenarchivierung medienbruchfrei möglich.
Die Datenbank bietet zusätzlich noch einige Schnittstellen zu weiteren Verfahren. Dazu gehört unter anderem das Regionale Bezugssystem (RBS), welches automatisiert die Adressdat*innen im Fachverfahren aktualisiert.
Über eine Schnittstelle zum Basisdienst Digitaler Antrag (BDA) sollen Bürger*innen zukünftig die Möglichkeit erhalten, Beschwerden aufgrund von Immissionen durch Baustellen digital aufbereitet zu übermitteln. Dabei werden die für eine Bearbeitung des Anliegens erforderlichen Daten direkt innerhalb des BDA abgefragt. Im Modul Baustellen-Beschwerden können die gelieferten Daten des BDA in einen Neuvorgang automatisch übernommen werden. Das Modul erleichtert durch einen hohen Automatisierungsgrad die Erfassung und die weitere Bearbeitung.
Ein Geographisches Informationssystem (GIS) ist komfortabel für die User*innen direkt an das Fachverfahren angebunden bzw. in diesem integriert. Hier werden die Geodaten und Koordinaten der jeweiligen Vorgänge in das Fachverfahren übernommen. Die einzelnen Vorgänge lassen sich in einer Kartenansicht aufrufen. Zusätzlich wurde eine automatisierte Umkreissuche integriert, welche mit der Adressdatenbank gekoppelt ist. So ist es unter anderem möglich, schnell und einfach den zu beteiligenden Anwohnerschaftskreis zu bestimmen oder die Immissionsbelastung eines Gebietes zu visualisieren, in dem alle innerhalb eines individuell zu setzenden Zeitfensters genehmigten Vorgänge und Beschwerden angezeigt werden.
Die mit dem Fachverfahren arbeitenden Sachbearbeiter*innen können unabhängig von ihrem Arbeitsplatzstandort (Büro oder Home-Office) auf die Datenbank zugreifen und arbeiten.