6. Hessisches Landkreisforum

Zurück in der Zukunft

Christian Diste

Nach einer Begrüßung durch Gabi Göpfert, Unternehmensbereichsleitern Vertrieb und Marketing, kam mit dem Thema „Mobil, einfach, individuell: Neues rund um den Infoma newsystem Modern Client“ der erste inhaltliche Programmpunkt auf die Agenda. Dabei zeigte Fachbereitsleiter Christian Diste anhand des Modern Clients, dessen Rollout in den nächsten Wochen beginnt, auf, wie modernes digitales Finanzwesen heute funktioniert – komfortabel, nah am Nutzer und mit Schnittstellen zu zahlreichen anderen Systemen, um Digitalisierung möglich zu machen. Denn am Ende sind auch alle kommunalen Services immer eng mit dem Finanzwesen verschränkt.

Die EU-Whistleblower-Richtlinie kündigt sich an

Almut Fuchs

Über die EU-Whistleblowerrichtlinie und ihre möglichen Auswirkungen auf die Landkreise referierte Almut Fuchs, Stabstellenleiterin Innenrevision/Compliance der ekom21. Danach werde die Umsetzung von Systemen für Whistleblower über kurz oder lang auf die Kommunen zukommen. Und das wird entlang enger Vorgaben geschehen müssen: Die EU-Richtlinie verpflichtet etwa zu Eingangsbestätigungen an den anonymen Whistleblower und auch das Einreichen über verschiedene Eingangskanäle wie Intranet, Internet, über Ombudspersonen oder auch mündlich – in jedem Fall wird es ein technisches System benötigen, das all dies realisiert. Hier wird Bedarf entstehen, prophezeite Almut Fuchs. Die ekom21 hat bereits verschiedene Systeme im Rahmen einer Markterkundung begutachtet.

Nach einer Kaffeepause stellte Gabi Göpfert die VOIS-Plattform vor, auf deren Basis verschiedene Fachverfahren integriert laufen. Durch gemeinsame Querschnittsmodule, einheitliches Identity-Management und Schnittstellen weist die Plattform aber deutliche Effizienz-Vorteile gegenüber Einzelbetrieb der jeweiligen Verfahren auf. Über das KFZ-Zulassungsverfahren kfz21_V4, das auf dieser Plattform läuft, gibt es enge Berührungspunkte zum Einsatz in den Landkreisen. Weitere Lösungen aus der VOIS-Suite bietet die ekom21 u.a. mit migewa21, tevis21 und der Gebührenkasse für Landkreise an.

Die Zukunft wird smart

Ulrich Künkel und Oliver Lorscheid

Im Interview mit Moderator Oliver Lorscheid gab vor der Mittagspause ekom21-Direktor Ulrich Künkel Einblicke in das Thema Smart City – Smart Region. Seit Jahren sei der Begriff Smart City in aller Munde, aber vor allem in Bezug auf die Megastädte der Welt mit ihren Einwohnerzahlen, die ganzen deutschen Bundesländern entsprechen. Inwieweit kann das überhaupt für hessische – auch kleine – Städte und Gemeinden eine Relevanz besitzen? Sehr viel – wie Ulrich Künkel am Beispiel von hessischen Städten wie Bad Hersfeld, Willingen oder Darmstadt aufzeigte. Intelligente Systeme sind auf allen Gebieten notwendig: Verkehr, Energie, aber auch Bildung.  Die Herausforderung der Klimaneutralität, Katastrophenschutz oder auch Nachhaltigkeitsbestrebungen zeigen zudem auf: Viele Themen lassen sich heute nicht auf Ebene der einzelnen Kommune lösen, sondern nur grenzüberschreitend. Insofern ist Smart Region vielmehr als Smart City der passendere Begriff. Basis für diese Aufgabe ist eine Datenplattform, die die ekom21 derzeit ausgeschrieben hat und die dann den Kunden angeboten wird. Wichtiger Partner in diesem Themenfeld sind die überregionalen Energieversorger in Hessen und Telekommunikationsunternehmen.

Jens Pfaff und Heiko Fink

Einem anderen Themenkomplex widmeten sich nach der Mittagspause Jens Pfaff und Heiko Fink aus dem Kundenservice der ekom21. Neben einer Vorstellung der digitalen Registrierungsstelle der ekom21 namens idento21, die gerade im Kontext fortschreitender Digitalisierung die Rechtevergabe für einzelne digitale Prozesse schnell und effizient in den Kommunen selbst umsetzen lässt, stellten sie esina21 vor. Dieses Tool zur sicheren elektronischen Nachrichtenübermittlung ist eine Eigenentwicklung der ekom21 und dockt ideal an das vorgeschriebene besondere Behörden-Postfach (beBPo) an, indem es sicher die Nachrichtenverteilung innerhalb der Behörde übernimmt.

Alle Zeichen stehen auf Digitalisierung

Zum Abschluss ging es beim 6. Hessischen Landkreisforum dann aus verschiedenen Perspektiven um das Megathema Digitalisierung. Simon Sauerbier aus dem Stab Strategische Geschäftsfeldentwicklung präsentierte das Projekt GigaMap zum schnelleren Gigabitausbau in Hessen. Im Kern steht ein Digitalportal, bei dem das Land Hessen, die ekom21 sowie deren Tochter, die Softplan Informatik, kooperieren. Neben dem Monitoring und dem Informationsangebot unterstützt das Projekt insbesondere die Netzausbauplanung und beschleunigt die Durchführung von relevanten Genehmigungsprozessen. Denn schnelle Datenübermittlungsraten sind die Grundlage der Digitalisierung. Robert Metz aus dem Fachbereich Digitalisierung der ekom21 stellte schließlich den aktuellen Status der OZG-Umsetzung vor und erläuterte den Fabrikbetrieb, der zu OZG-Antragsassistenten führt, die in ganz Hessen schnell und einfach durch Kommunen übernommen werden können. Auch hob er auf die umfassenden vom Land geförderten Digitalisierungsberatungsangebote ab, die auch Kreise in Anspruch nehmen können.

Das 7. Hessische Landkreisforum findet turnusgemäß wieder in zwei Jahren statt.