Digitalisierung in Zeiten der Corona-Krise

civento-Prozesse unterstützen

Die ekom21, der größte kommunale IT-Dienstleister in Hessen, hat nun auf Initiative und in Zusammenarbeit mit dem Lahn-Dill-Kreis sowie dem Main-Taunus-Kreis einige Online-Services zur Verfügung gestellt, die alle hessischen Kommunen im Rahmen der Corona-Pandemie unterstützen.

 Diese Softwarelösungen basieren auf der Digitalisierungsplattform „civento“ der ekom21. Dieses Programm digitalisiert Prozesse und schafft somit automatisierte Arbeitsabläufe, die von den Bürgern angestoßen und über das Internet an die zuständige Gemeinde-, Stadt- oder Kreisverwaltung übertragen werden. Diese civento-Prozesse stehen aufgrund einer Vereinbarung mit dem Land Hessen allen hessischen Kommunen und Landkreisen kostenfrei zur Verfügung.

 Zu den kürzlich entwickelten Workflows gehört beispielsweise ein Service zur digitalen Meldung von Corona-Verdachtsfällen. Betroffene Bürger können bei Hinweis auf eine eigene Infizierung dies melden. Die über das ekom21-Programm voreingestellten Fragestellungen und Ausschlussverfahren leiten den Antragsteller mit zusätzlichen Hilfetexten Schritt für Schritt weiter und unterstützen somit auch die jeweiligen Gesundheitsämter bei der Einordnung des Falles.

 Eine zusätzliche Entwicklung stellt den Bürgern einen digitalen Briefkasten in der Kommunalverwaltung zur Verfügung, über den Anliegen, Formulare und eingescannte Dokumente eingereicht werden können. Damit wird die Anzahl unnötiger, persönlicher Kontakte reduziert, was den derzeitigen COVID-19-Richtlinien entspricht.

 Ein weiterer Service wurde für Unternehmen eingerichtet, damit diese Entschädigungszahlungen nach dem Infektionsschutzgesetz über das Internet beantragen können.

 Von civento profitieren mittlerweile auch hilfsbedürftige Menschen – also Ältere, Risikogruppen oder Personen, die sich in häuslicher Quarantäne befinden. Dieser Kreis steht vor großen Problemen bei der Bewältigung einfacher Erledigungen des Alltags, denkt man beispielsweise an den Weg zum Einkauf.

 Auf der anderen Seite ist eine enorme Welle der Hilfsbereitschaft zu verzeichnen, was sich durch private Angebote ausdrückt: Viele Freiwillige bieten an, für zu Hause festsitzende Menschen zum Einkaufen zu gehen und andere Wege zu erledigen oder die Kinderbetreuung für Berufstätige zu übernehmen, die durch Kita- und Schulschließungen betroffen sind.

 Viele Kommunen im ganzen Bundesgebiet haben bereits Initiativen gestartet, um solche Hilfsangebote vor Ort zu vermitteln und zu koordinieren. Nach dem erfolgreichen Piloten bei der Stadt Frankenberg (Eder) wurde nun auch für solche privaten Hilfsangebote ein Online-Service allen hessischen Kommunen zur Verfügung gestellt. Darüber können sich sowohl Personen melden, die derzeit Hilfe benötigen, als auch solche, die Hilfe in verschiedenen Bereichen anbieten - ob im Haushalt, im Garten, beim Einkauf oder Spaziergängen. Die Anfragen und Angebote, die eingehen, werden seitens der Stadtverwaltung miteinander abgeglichen und zusammengebracht.

 Die Geschäftsführer der ekom21, Bertram Huke und Ulrich Künkel, bewerten die jüngsten Entwicklungen im Bereich der Digitalisierung positiv: „Wir freuen uns, dass mit civento das Leben in dieser schwierigen Zeit ein bisschen einfacher und besser wird. Die jetzt ausgerollten Prozesse stehen allen hessischen Kommunen kostenlos zur Verfügung“.

 Um solche landesweiten Rollouts zu bewerkstelligen, wird auf Strukturen bei der ekom21 zurückgegriffen, die für die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG) entwickelt worden sind. Das OZG schreibt vor, dass bis Ende 2022 alle Verwaltungsleistungen auch online angeboten werden müssen. Um die Kommunen hierbei zu unterstützen, wurde die ekom21 von den kommunalen Spitzenverbänden und dem Land Hessen damit beauftragt, alle 538 Verwaltungsleistungen auf kommunaler Ebene standardisiert zu digitalisieren und allen Kommunen zur Verfügung zu stellen.

 Bereits mit dem Standesamtsportal und dem Sozialportal konnten hierfür erste Praxisanwendungen erfolgreich umgesetzt werden. Nun wurde demonstriert, dass auch in Krisenzeiten flexibel auf die geschaffenen Strukturen zurückgegriffen werden kann und für Verwaltung, Bürger und Unternehmen echte Mehrwerte geschaffen werden können.