Online-Konferenz

Veränderungen als Chance begreifen 

Wie wichtig eine gut vernetzte, digitalisierte Gesellschaft ist, wurde spätestens im Frühjahr 2020 deutlich, als sich das ganze Land im Lockdown befand und die Arbeit nach Hause verlegt werden musste. Auch die öffentliche Verwaltung war gezwungen, die Digitalisierung im Schnellschritt voranzutreiben. 

Spannende Themen, anregende Diskussionen

Basierend auf den Themen Onlinezugangsgesetz (OZG), ONCE-Only, Zukunft der Arbeit und Verödung der Innenstädte führte Moderator Prof. Dr. Hermann Hill von der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer durch die virtuelle Gesprächsrunde. 

Wie kann die Transformation zu einer Smart City erfolgen? Welche Auswirkungen hat der Wegfall von persönlichen Treffen auf die Unternehmenskultur? Und wie verändern sich unsere Innenstädte in Zukunft im Hinblick auf die Digitalisierung und die Corona-Krise? Wichtige Fragen, zu denen sich die Diskussionsteilnehmer Frauke Janßen (Digitalisierungsbeauftragte im Deutschen Städtetag, Berlin), Ulrich Künkel (Geschäftsführer ekom21), Jan Schneider (Stadtrat der Stadt Frankfurt am Main), Steffen Braun (Direktor des Frauenhofer-Instituts IAO Stuttgart, Leiter des Forschungsbereich „Urbane Systeme“) und Dirk Stocksmeier (CTO/CFO, init AG für digitale Kommunikation, Berlin) rund eine Stunde intensiv austauschten. 

Großes Gesprächsthema war vor allem die Umsetzung des OZG, das Bund, Länder und Kommunen dazu verpflichtet, alle Verwaltungsleistungen bis 2022 digital den Bürger*innen zur Verfügung zu stellen. Dabei reicht es nicht aus, nur den Onlinezugang zur Verwaltung herzustellen, wenn innerhalb der Verwaltung ein medienbruch passiert und Anträge ausgedruckt werden müssen. Die reibungslose Anbindung an interne Fachverfahren ist wichtig, denn „da fängt die Verwaltungsdigitalisierung erst an“, betont Ulrich Künkel. 

Insgesamt 575 Leistungen gilt es bis Ende 2022 zu digitalisieren. Eine Mammut-Aufgabe, die durch eine effiziente Vorgehensweise gelingen kann. „Einer für Alle“ (kurz: „EfA“) ist das Motto des föderalen Digitalisierungsprogramms und zeigt damit gleichzeitig einen Lösungsweg für die Umsetzung des OZG auf. Gemeint ist damit die zentrale Bündelung von Know-how. Demnach sollen Bund, Länder und Kommunen die Arbeit untereinander aufteilen, sodass nicht jeder alle 575 Leistungen neu digitalisieren muss, sondern bereits bestehende Online-Prozesse übernommen werden können. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch Geld und Ressourcen.Diesen Gedanken verfolgt auch die ekom21, wie Ulrich Künkel bestätigt: „Wenn wir uns zusammentun, unser Wissen bündeln und arbeitsteilig vorgehen, dann ist es durchaus möglich, dass wir das OZG noch bis Ende 2022 erfüllen werden.“