Deutschlandweite Beachtung für civento

Bundesinnenminister lobt digitalen ALG II-Antrag

Arbeitsteilung

Im Rahmen des Online-Zugangsgesetzes wurde zwischen Bund und Ländern eine nutzerorientierte und arbeitsteilige Umsetzung der einzelnen Themenbereiche vereinbart. Die Komplexe „Arbeitslosengeld II“ sowie „Arbeit“ und „Ruhestand“ wurden in die Federführung des Landes Nordrhein-Westfalen überwiesen, wobei das Land Hessen als Co-Federführer benannt wurde. In enger Abstimmung mit allen beteiligten Stellen ist der Online-Antrag dann von der ekom21 entwickelt worden.

Ab sofort können also Bürgerinnen und Bürger bei den kommunalen Jobcentern das Arbeitslosengeld II auch digital beantragen. Der ekom21-Service steht zunächst in Hessen und Niedersachsen zur Verfügung – und zwar in den Kreisen Groß-Gerau, Offenbach, Osnabrück, Schaumburg, Verden sowie in der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden. Nach einwöchiger Pilotphase steht allen 104 kommunalen Jobcentern in Deutschland dieser digitale Antrag zur Verfügung und wird für mehr Effizienz sorgen.

Die ekom21-Geschäftsführer Bertram Huke und Ulrich Künkel zeigten sich zufrieden: „Wir freuen uns, sowohl die kommunalen Jobcenter als auch Millionen von Antragstellenden mit diesem neuartigen Online-Dienst entlasten zu können. civento bietet, neben zahlreichen digitalisierten OZG-Prozessen in Hessen, nun auch erstmals bundesweit die Grundlage für mehr Verwaltungseffizienz“.

Lob vom Bundesinnenminister

Unmittelbar nach der Produktivsetzung gab es viel Lob – auch von Bundesinnenminister Horst Seehofer: „Es ist ein großer Schritt nach vorn, dass das Arbeitslosengeld II künftig digital beantragt werden kann. Damit werden nicht nur Millionen von Antragsstellerinnen und Antragsteller, sondern auch die Jobcenter in den Kommunen entlastet. Mir ist wichtig, dass wir die Verwaltungsdigitalisierung weiter beschleunigen – und das gilt erst recht während der Corona-Pandemie. Ich bin sehr zufrieden, dass wir in guter Zusammenarbeit von Bund, Ländern und Kommunen so schnell vorangekommen sind“.

Zum civento-Prozess äußerten sich auch Kai Klose, Hessischer Minister für Soziales und Integration, sowie Staatssekretär Patrick Burghardt, Chief Information Officer (CIO) des Landes Hessen: „Die Bedeutung der Digitalisierung, gerade auch für die Verwaltung, kann in der aktuellen Zeit nicht hoch genug eingeschätzt werden. Das Land Hessen hat sich daher im Rahmen des Onlinezugangsgesetzes und seiner Digitalisierungsstrategie intensiv bei der Umsetzung des Arbeitslosengeld II-Antrags für eine zukunftsorientierte Weiterentwicklung der KJC eingebracht und frühzeitig die Federführung zur Entwicklung des ALG II-Online-Antrages übernommen. Hiermit werden die betroffenen Bürgerinnen und Bürger sowie die kommunalen Jobcenter bei der schnellen und effizienten Bearbeitung der Anträge unterstützt. Unser Dank gilt allen Projektbeteiligten für ihr großes Engagement. Wir freuen uns, dass die hessische Lösung künftig auch bundesweit zum Einsatz kommen kann“.

Rationale, digitale Lösung

Aktuell beziehen rund 2,9 Millionen Haushalte in Deutschland das ALG II. Aufgrund der COVID-19-Pandemie rechnet die Bundesregierung mit einem Anstieg bis zum dritten Quartal 2020 auf mehr als vier Millionen Haushalte.

Die kommunalen Jobcenter erwartet also ein enormer Andrang. Grund genug für die ekom21, das bisherige Antragsverfahren – einem sechsseitigen Papierformular mit zahlreichen auszufüllenden Anlagen – ausführlich zu analysieren und eine rationale, digitale Lösung voranzutreiben.

Der jetzige civento-Antrag zeichnet sich durch hohe Nutzerfreundlichkeit aus. Mehr noch: Er ist nicht nur übersichtlich aufgebaut, sondern führt den Antragssteller mittels gezielter „Frage-Antwort-Technik“ bequem durch die einzugebenden Felder. Hilfetexte vermitteln jederzeit leicht verständlich, was an diesem Punkt genau verlangt wird und welche Rechtsvorschriften gelten. Benötigte Nachweise können direkt während des Ausfüllens hochgeladen werden – egal, ob per PC oder Smartphone.

Nachdem der Antragssteller alle Fragen online und medienbruchfrei beantwortet hat, werden die Daten digital und sicher an das zuständige kommunale Jobcenter übermittelt. Auch dort reduziert sich der weitere Bearbeitungsaufwand wesentlich, denn die Digitalisierungsplattform civento hat bereits im Vorfeld alle notwendigen Daten abgefragt und Plausibilitätsprüfungen unterworfen. Die Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter haben zukünftig wieder mehr Zeit für das Wesentliche – die Beratung.